Jahresbericht 2015

Dieses Jahr ist wieder einiges gelaufen im Waisenhaus Hogar Santa Rosa. Beispielsweise gab es Besuch aus der Schweiz sowie unvergessliche Momente in den Anden bei den liebevollen Bergbauernfamilien. Im Folgenden wird von einigen dieser eindrücklichen Erlebnissen berichtet und aufgezeigt, für was das Spendengeld eingesetzt wurde.

Besuch von Ivan

Eine besondere Bereicherung dieses Jahr war Ivan Beeler. Ich habe Ivan im April kennengelernt, als ich für zwei Wochen zu Besuch bei den Kindern war. Ivan ist aus der Schweiz und ausgelernter Bäcker und Lebensmitteltechnologe. Er hat den Kindern im Waisenhaus das Backen in der Backstube während einem halben Jahr beigebracht.  Neue Brotrezepte wurden ausprobiert und dabei haben die Kinder festgestellt, dass auch Brot ohne Zucker ganz lecker schmecken kann. Themen wie Hygiene in der Backstube und richtiges Berechnen und Abwägen der Zutaten wurden natürlich auch nicht ausgelassen. Täglich bekommen die Kinder einen Auftrag von einer Organisation die „Platanitos“ heisst. Diese Organisation setzt sich für die ärmeren Viertel Piuras ein und verteilt jeden Tag an einem anderen Ort Brot und Bananen. Das Brot kaufen sie dem Waisenhaus ab, somit unterstützen sie gleichzeitig auch das Waisenhaus.

Neue Schulzimmer

Das Waisenhaus an sich ist doppelstöckig gebaut. Im oberen Bereich befinden sich Wohnungen, wo die Kinder in Familien (Gruppe von mehreren Kindern) leben. Im unteren Teil befindet sich eine integrierte Primarschule. Die Primarschule wurde leider zu klein, sodass sich der Platzmangel vor allem in der ersten und zweiten Klasse bemerkbar machte. Deshalb wurde das Projekt „neue Schulzimmer“ initialisiert. Das Ziel war es, zwei neue Schulzimmer zu bauen. Als ich im April dort war, hatten sie gerade mit dem Containerbau angefangen. Ende Mai waren die zwei kleinen Schulzimmer dann fertig. Nun haben wieder alle Kinder genügend Platz, um unterrichtet zu werden.

Admissiones – April

Anfangs April, bei meinem Besuch im Waisenhaus, durfte ich die Kinder zu einem speziellen Projekt begleiten. Es standen gerade die Admisiones vor der Türe, was mich sehr freute, da ich noch nie das Glück hatte, daran teilzunehmen. In dieser Woche gehen einige Kinder des Waisenhauses in die Bergregion, um eine Woche lang die Bergbauern zu unterstützen.

Die Bergbauern in Peru haben ein sehr anstrengendes und einfaches Leben. Anders als bei uns wird das Land immer noch von Hand bearbeitet. Ihre Hütten sind aus Lehm und Kuhmist gebaut. Toilette und Dusche, wie wir sie kennen, sind keine vorhanden. Mit selbstausgelegten Schläuchen wird Wasser vom Bach nebenan in den Vorhof transportiert. Wer diese Vorrichtung nicht hat, holt sich das Wasser vom Bach selbst und lagert es in einem grossen Kessel. Holzen und anfeuern stehen als erstes auf der Tagesordnung. Die Temperaturschwankungen sind enorm, sodass das Haus immer wieder aufgewärmt werden muss. Mit einem üppigen Frühstück, welches Kartoffeln, Wurzeln, Reis, Linsen und Bohnen beinhaltet, starten die Bauern in den Tag. Als ich das erste Mal so einen Teller vor mir hatte, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Nicht im Traum konnte ich mir vorstellen, so viel zu essen. Sie haben alle gelacht und gesagt, dass ich das nötig haben werde. Als ich gesehen habe, wie die Bauern dort arbeiten, war mir bewusst, dass sie Recht hatten.

Ich durfte zusammen mit drei Kindern aus dem Waisenhaus bei einer Familie wohnen. Die Familie war sehr lieb und gastfreundlich. Alles was sie besassen, teilten sie mit uns. Am Schluss, als wir abreisten, beschenkten sie die Kinder mit Früchten oder Kartoffeln.

Ich denke, dass diese Tage bei den Bergbauern eine wertvolle Erfahrung für die Kinder des Waisenhauses ist, denn viele der Kinder kommen selbst aus armen Verhältnissen. Ich fand es unglaublich überwältigend zu sehen, wie sich die Kinder des Waisenhauses mit den Bergbauernkindern austauschten, gemeinsam spielten und teilten.

„Ja, unser Leben mag vielleicht anstrengend sein für euch. Aber nur schon für diesen Frieden hier oben lohnt sich das alles hier…. Von meinen Kindern erwarte ich nicht, dass sie unsere Arbeit fortsetzen, wenn wir einmal nicht mehr sein sollten. Deshalb schicke ich sie auch jeden Tag zur Schule. Sie sollen selbst mal entscheiden, was sie machen möchten.“ (Susanna, eine liebevolle Mutter aus dem Bergdorf)

Zugergold

Neben seiner Arbeit als Lehrer kocht David Bucher mit seiner Firma „Extreme Dining“ (www.extremedining.ch) für diverse Anlässe und verkauft seine Müsli-Mischung (Zugergold) für einen guten Zweck. Mit dem „Zugergold“ unterstützt er das Waisenhaus. Der Erlös geht nämlich vollumfänglich an das Waisenhaus. Vielen herzlichen Dank lieber David und Familie für eure liebe Hilfe und Grosszügigkeit. Das Zugergold kann man übrigens auch online bestellen (sehr empfehlenswert und leckerJ). Hier ein kurzer Auszug aus seiner Homepage:

„Das “Bio Zugergold” ist eine einzigartige geröstete Flockenmischung, die in Zug hergestellt wird. Sie besteht aus Haferflocken, Dinkelflocken, Sojaflocken, Quinoa, Mandeln, Haselnüssen, Baumnüssen, Rohrzucker und Honig. Die Flocken und Nüsse werden zuerst einzeln und schonend geröstet. Dabei entwickeln sie ein sensationelles Aroma, welches durch die Karamellisierung eingeschlossen wird. Auf Raumtemperatur wird die gesamte Mischung anschliessend mit Honig überzogen. Alle Zutaten sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus biologischem Anbau.

Die Produktion des Zuger Golds erfolgt in unserem kleinen Familienunternehmen. Die Einnahmen des Verkaufs spenden wir an das Waisenheim Hosaro in Peru (hosaro.ch), wo auch ein Bestandteil der Flockenmischung, das Quinoa, herkommt.
Das Zuger Gold ist entweder direkt am Marktstand in Zug oder über den Online-Verkauf erhältlich.“

Spendenanlass

Der diesjährige Spendenanlass im Magnusstübli  war ein voller Erfolg. Wir hatten so viele Besucher wie noch nie zuvor. Zu Spitzenzeiten sogar so viele, dass wir im zweiten Stock des Magnusstübli noch Tische aufstellen konnten. Bereits zum fünften Mal konnte dieser Spendenanlass organisiert werden und ich finde es überwältigend, wie dieser von Jahr zu Jahr gewachsen ist. Wir haben dieses Jahr doppelt so viel Umsatz gemacht wie ein Jahr zuvor. Dies freut uns sehr, so können wir wieder zahlreiche Projekte in Angriff nehmen und realisieren. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Helfern bedanken. Ein grosses Dankeschön gebührt meinen ehemaligen Schülerinnen, die sich wie letztes Jahr, wieder grossartig engagiert haben. Ebenfalls bedanke ich mich herzlich bei meinen jetzigen Schüler und Schülerinnen, bei allen Mamis und Freunden, die sich Zeit genommen haben, feine Kuchen zu backen und Dessert zu zubereiten. Meiner lieben Familie, die einfach immer dabei ist und hinter unserem Projekt steht danke ich von Herzen. Abschliessend bedanke ich mich aber vor allem auch bei den vielen Besuchern für ihre Grosszügigkeit und ihr Interesse, meinen einzigartigen Freunde und hosaro. Ohne diese Unterstützung wäre dies alles gar nicht möglich gewesen.

Liebevolle Spende von drei Schülerinnen

Normalerweise werden nicht alle Spenden extra erwähnt. Das würde den Rahmen dieses Jahresberichtes sprengen, doch diese Tat meiner Schülerinnen hat mich sehr bewegt, deshalb möchte ich sie gerne erzählen.

Nach dem Spendenanlass wurde ich am kommenden Donnerstag von drei Schülerinnen überrascht. Wegen einer Weiterbildung der Lehrpersonen hatten alle Schülerinnen und Schüler den ganzen Mittwoch frei bekommen. Diesen freien Tag haben Noemi, Ramona und Laura damit verbracht, zu backen. Den ganzen Morgen haben sie Brötchen in verschiedenen Variationen hergestellt und haben diese am Nachmittag in ihrem Quartier verkauft. Den Erlös des Verkaufes haben sie mir am nächsten Tag für das Waisenhaus gespendet. Vielen lieben Dank euch drei für eure tolle Unterstützung!

Sternsingen- Jona 2016

Wie jedes Jahr findet das Sternsingen in Jona statt. Kinder aus allen Schulhäusern der Umgebung verkleiden sich in der ersten Woche des Januars als Könige und gehen von Haustür zu Haustür. Sie singen und wünschen ein gutes neues Jahr. Dabei sammeln sie immer für zwei Hilfsprojekte. Schon im September werden die ersten Vorbereitungen getroffen. Zuerst werden die Projekte bestimmt, welche unterstützt werden sollen. Vereine und Organisationen können sich mit einem kurzen Beschrieb über ihr Projekt bewerben. Dieses Jahr hatte hosaro das Glück, dass sich das Sternsingen Komitee für unser Projekt entschieden hatte. Zudem wurde ein weiteres Projekt in Bolivien unterstützt.

Während einer Woche im Dezember haben wir unsere Projekte den Schulkindern von Jona vorgestellt. Motiviert haben sich viele Kinder angemeldet und dann im Januar während einer Woche jeden Abend für eine gute Sache gesungen. Es ist unglaublich,  wieviel Spendengeld zusammen gekommen ist. Der Erlös wird nun auf hosaro und das Projekt aus Bolivien aufgeteilt.

Ein grosses Dankeschön an alle Kinder, die mit ihrem Engagement und ihrer Motivation geholfen haben, die Kinder des Waisenhauses zu unterstützen. Auch möchte ich mich gerne bei Werner Suter und dem Sternsingen Komitee bedanken. Ohne eure tolle Organisation und dem bemerkenswerten Einsatz wäre das nie so erfolgreich gelungen.

Offene Projekte

Natürlich haben wir wieder einige Projekte, die noch offen oder  in Planung sind und welche wir gerne realisieren möchten.

Einen Computerraum

Ein notwendiges Projekt ist der Computerraum, der die Kinder im Waisenhaus dringend benötigen. Auf der Oberstufe (diese besuchen sie ausserhalb des Waisenhauses) werden oft Hausaufgaben aufgegeben, die mit dem Computer erledigt werden müssen. Leider sind im Waisenhaus zurzeit nur zwei alte Computer vorhanden. Wenn nur schon die Hälfte Hausaufgaben machen möchte, reichen zwei Computer leider nicht aus. Oft haben sie die Hausaufgaben dann nicht gemacht. Auch die Hilfe, die das Internet ihnen bieten kann, fehlt komplett. Mit einem Computerraum würde gewährleistet werden, dass alle Kinder ihre Hausaufgaben machen können. Dies wäre eine nachhaltige Hilfe, da wir ihnen zum einen die Möglichkeit geben könnten, den Umgang mit einem Computer zu lernen und zum anderen ihr Lernen fördern würden, damit sie sich zu unabhängigen Menschen entwickeln könnten.

Mit der Investition in einen Computerraum haben wir soeben gestartet. Dieser sollte, wenn alles nach Plan läuft, Ende März fertig werden. Fotos dazu folgen sobald als möglich.

Laden

Wie schon erwähnt, arbeiten die Kinder viel, um ein bisschen Einkommen für das Waisenhaus zu gewinnen. Jeden Tag backen sie ihr eigenes Brot. Meistens backen sie mehr, als sie müssten und verkaufen diese Brote und weitere Backwaren im kleinen Laden, welcher sich auch im Waisenhaus befindet. Leute, die dort vorbei kommen, können Brot und weitere selbstzubereitete Esswaren kaufen. Eine Frau, die im Waisenhaus arbeitet, verkauft dort jeden Tag ganz viele Mittagessen. Für diesen Laden werden noch einige Küchengeräte wie Mixer, Pfannen und einen Kühlschrank benötigt.

Transportwagen

Die öffentlichen Verkehrsmittel können für 60 Kinder extrem teuer ausfallen. Die Milch, Früchte und weitere Lebensmittel werden oft von lieben Bauern gespendet, die aber etwas ausserhalb von Piura wohnen. Vor kurzem  hatte ein Mädchen eine Blinddarmentzündung. Mitten in der Nacht mussten die Nonnen mit ihr auf die nicht ungefährliche Strasse und ein Taxi aufsuchen. Genau für solche Situationen wäre ein Auto oder kleiner Bus von grossem Vorteil. Auch für dieses Projekt sind wir am Sammeln.

Danke

Zum Schluss bleibt mit nichts hinzuzufügen, ausser Danke zu sagen. Danke an alle, die sich irgendwie für das Waisenhaus einsetzen oder es in irgendeiner Art und Weise unterstützt haben. Die Kinder und die Nonnen wissen all diese Hilfe zu schätzen und sind unendlich dankbar.

Möge das Jahr 2016 wieder so erfolgreich werden, so dass wir viele Projekte realisieren können und den Kindern des Waisenhauses die Unterstützung bieten können, die sie verdienen.

Herzlichst,

Natalie und hosaro

Jahresbericht 2014

Das Jahr 2014 war für die Kinder des Hogar Santa Rosa ein grosses Abenteuer mit vielen unvergesslichen Momenten, von denen ich euch/Ihnen gerne berichten möchte. 

Admisiones

In Piura  leben die Menschen  auf dem Land in ziemlich armen Verhältnissen. Viele müssen sich ihren Lebensunterhalt täglich erkämpfen. Für die Kinder der Bauernfamilien kommen die Schulbildung und der soziale Austausch mit anderen Kindern meist zu kurz. Oft müssen sie den Eltern bei der Arbeit helfen, so dass die Zeit für anderes gar nicht reicht.

Einmal im Jahr in den Osterferien gehen alle Kinder des Waisenhauses für eine Woche aufs Land. Mit Spielen und anderen Aktivitäten bescheren sie den Kindern auf dem Land eine grosse Freude und eine Abwechslung in deren Leben.

Der Ausflug aufs Land bringt für alle Beteiligten wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse. So sehen die Kinder des Waisenhauses, dass es Kinder gibt, die noch weniger besitzen als sie und können eben diesen Kindern etwas von sich weitergeben. Sie schätzen das Leben im Waisenhaus dank dieser Woche wieder stärker zu schätzen, was in ihrem Fall nicht immer einfach ist. Zudem lernen sie etwas über ihre Kultur und über das Leben auf dem Land.

50 Jahre Hogar Santa Rosa

Das Waisenhaus Hogar Santa Rosa wurde vor  50 Jahren erbaut. Zuerst war es nur eine Art Strohhütte, wo Mädchen, die keine Eltern mehr hatten, aufgenommen wurden und so ein neues Zuhause bekamen. Die Jungs wurden in einem anderen Waisenhaus untergebracht, welches von Padres geführt wurde. Da die Padres schnell merkten, dass es auch ganz viele Mädchen gab, die diese Unterstützung brauchten, holten sie Unterstützung bei den Franziskanernonnen. Maria Brader und Madre Caridad kamen zur Hilfe und errichteten das heutige Waisenhaus Hogar Santa Rosa.

4Für den fünfzigsten Geburtstag wurde im Waisenhaus ein ganz grosses Fest gefeiert, welches drei Tage dauerte. Mit Plakaten und begleitet von einer Musikparade liefen alle Kinder durch die Stadt Piura und erzählten dem Volk von ihrem 50-jährigen Jubiläum. Die ganze Stadt wurde eingeladen das Waisenhaus zu besuchen. Es gab Grilliertes, Musik und Tanz. Der wohl  bedeutungsvollste Tag für die Kinder war der Besuch der Ehemaligen. Diese erzählten von ihrer Zeit im Waisenhaus und ihrem jetzigen Leben. Es gab viele Tränen aber auch Hoffnung. Für die Kinder des Waisenhauses war es sehr schön zu sehen, dass die ehemaligen Bewohnern etwas aus ihrem Leben machen konnten. Das Zusammengehörigkeitsgefühl  zwischen den Ehemaligen und den aktuellen jungen Bewohnerinnen und Bewohner des Waisenhauses hat sich durch dieses Treffen verstärkt. Viele Ehemaligen setzen sich noch heute für das Waisenhaus ein und dies oft mit ihrer neuen eigenen Familie.

Spendenanlass

Der diesjährige Spendenanlass, welcher wieder  im Magnusstübli in Buttikon stattfand, war ein voller Erfolg. Mit Südamerikanischen Gerichten, feinen Salaten und einem leckeren Dessertbuffet wurden unsere Gäste verwöhnt.  Wir konnten viele Spenden sammeln und haben ganz viele neue Gesichter begrüsst, was uns natürlich sehr gefreut hat. Meine ehemalige Klasse, die 6C und viele liebe Eltern haben uns grossartig unterstützt, wofür ich mich hier nochmals ganz herzlich bedanken möchte.

Der nächste Spendenanlass wird voraussichtlich Mitte August stattfinden. Wir würden uns wieder auf zahlreiche Besuche freuen. Genauere Infos folgen noch.

15 Jahre

In der südamerikanischen Kultur ist der 15. Geburtstag eines Mädchens ein riesiges Highlight. Das Mädchen wird nun als Frau angesehen. Dies wird immer mit einem grossen Fest gefeiert und ist von für die jeweiligen Mädchen sehr wichtig. Da das Geld im Waisenhaus nicht für  zahlreiche Feste ausreicht, wurden dieses Jahr die Geburtstage aller Fünfzehnjährigen zusammen mit einem grossen Fest gefeiert.  Als Schweizerin konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie wichtig und wertvoll dieser Tag für die Mädchen ist. Einige Mädchen hatten vor Freude sogar Tränen in den Augen. Das Fest begann mit einer Messe und anschliessend wurde im Waisenhaus gefeiert. Tanz, Musik und feines Essen stand auf dem Programm und die Feier dauerte bis nach Mitternacht.  Solche Feierlichkeiten bieten eine willkommene Abwechslung für das gesamte Waisenhaus.

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Bevorstehende Projekte

Auf Anfrage des Waisenhauses wollen wir ein neues Projekt in Angriff nehmen, das Projekt „Schule“. Gerne wollen wir das Waisenhaus beim Aufbau einer Schule mit einem grösseren Betrag Geld unterstützen. Dafür sind wir auf Ihre/ eure Hilfe angewiesen.

Geschichten der Kinder führen zu Problemen in der Schule

Oft prägen die Vergangenheit und der Hintergrund der Kinder ihr Verhalten. Teilweise wurden die Kinder verlassen auf der Strasse gefunden, sexuell vergewaltigt, misshandelt, verkauft oder als Kinderprostituierte eingesetzt usw. Ihre Vorgeschichte bereitet den Kindern im jetzigen Leben oft Schwierigkeiten. Vor allem in der Schule sind Lehrpersonen und Mitschüler auf solche Themen nicht sensibilisiert und können mit der Situation nicht richtig umgehen. Ein niedriges Selbstwertgefühl und fehlende Motivation für die Schule sind die negativen Folgen davon. Hinzu kommt, dass die Kinder jedes Jahr neu für die Schule angemeldet werden müssen. Meistens ist es sehr schwierig, einen Platz für sie zu finden. Schulen nehmen lieber keine Waisenkinder auf, da die Aufnahme mit allfälligen Problemen verbunden ist. So sind die Kinder vor allem in schlechteren Schulen untergebracht.

Um diesen negativen Punkten und Schwierigkeiten entgegenzuwirken und ein sensibilisiertes Umfeld mit qualifizierten Lehrer zu ermöglichen, möchte das Waisenhaus Hogar Santa Rosa eine neue und grössere Schule bauen.

Vorteile der neuen Schule

  • Die Kinder haben in einem geschützten Umfeld Unterricht
  • Die Motivation für die Schule und somit die Ausbildung der Kinder wird sicher gestellt oder gesteigert
  • Alle Kinder gehen in dieselbe Schule und haben somit dieselbe Ausbildung, dieselben Psychologen und Lehrpersonen, die sich mit der Situation der Kinder befassen und demensprechend auf sie eingehen können
  • Mit der neuen Schule hätte man alle nötigen Vorrichtungen, die die Kinder für eine gute Ausbildung und somit eine sichere Zukunft bräuchten
  • Durch die neue Schule könnte man die Kinder perfekt auf ihr Leben nach dem Waisenhaus
  • Der untere Stock des Waisenhauses, der momentan als Schule dient, würde den Kindern mehr Platz verschaffen. Die Schulzimmer würden zu Hausaufgabenräume, Musikräume und Nähräume umstrukturiert werden (Hausaufgaben werden zurzeit auf dem Bett oder auf dem Boden erledigt).

Das Grundstück, auf dem die Schule gebaut werden könnte, hat die Schule bereits von einer lieben Frau aus Piura bekommen. Die Ideen zur Umsetzung und die Pläne für die Schule stehen. Nun fehlen nur noch die finanziellen Mittel, um die Schule zu bauen und somit vielen Kindern eine sichere Zukunft zu gewährleisten.

Dank

Danke an alle, die sich in irgendeiner Form für das Waisenhaus eingesetzt haben. Die Kinder des Waisenhauses sind sehr dankbar und es ist ihnen bewusst, wie viele liebe Menschen ihnen das Leben versuchen zu vereinfachen und sie in ihrem Alltag unterstützen.

Herzliche Grüsse,

Natalie Good

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Jahresbericht 2013

Schon wieder ist ein Jahr vorbei und ich möchte mich gerne mit einem Zwischenbericht bei euch/Ihnen melden. In diesem Jahr konnten wir erneut viele kleinere Projekte verwirklichen, von denen ich euch/Ihnen berichten möchte.

Wasserfilter

Weil das Wasser in Piura nicht trinkbar ist, müssen die Kinder das Wasser jeden Tag aufkochen, damit sie etwas zu trinken haben. Dieses Ämtli wurde von der Küche jeweils einmal täglich durchgeführt. Da das Wasser nicht für alle bis zum Abend ausreichte, beobachtete ich oft, wie die Kinder das Wasser direkt aus dem Wasserhahn oder halt eben gar nichts getrunken haben. Vor allem die kleineren Kinder wussten sich oftmals nicht anders zu helfen. Die Folgen waren Blähbäuche und andere Krankheiten, welche durch das verschmutze Wasser verursacht wurden. Aus diesem Grund installierten wir einen Wasserfilter mit dem Ziel, das Wasser zu reinigen, damit die Kinder unbeschwert das Wasser aus dem Hahn trinken können.

Unterwäsche

Mit einer Anzahl von 58 Kindern ist das Thema Kleider immer wieder gefragt. Kleider werden oftmals von Leuten aus der Umgebung gespendet. Auch ich nehme regelmässig einen Koffer voll Kleider mit. Was jedoch dennoch meistens fehlt ist die Unterwäsche. Aus diesem Grund haben wir dieses Jahr einen Grosseinkauf gemacht und für jedes Kind passende Unterwäsche besorgt.

Neue Betten

Im Jahre 2014 wird das Waisenhaus 50 Jahre alt, so auch die Betten der Kinder. Die Kinder teilen sich jeweils zu zweit ein Kajütenbett, welche jedoch schon ziemlich runtergekommen ausschauen – insbesondere die Matratzen. Bei meinem letzten Besuch im Oktober haben wir verschiedene Unternehmen besucht und nach einer idealen Lösung für unser Problem gesucht. Nun darf ich mit grosser Freude verkünden, dass wir eine Lösung gefunden haben und an Weihnachten für alle Kinder ein neues Bett zur Verfügung stehen wird, damit jeder in einem bequemen Bett schlafen kann.

Mehl

Das Projekt „Mehl“, welches letztes Jahr angesprochen wurde, wurde auch initialisiert. Die ursprüngliche Idee war es, das Waisenhaus das ganze Jahr hindurch mit Mehl zu versorgen, was auch gemacht wird. Die Kinder backen ihr Brot jeden zweiten Tag selbst. Dies konnte dank einem schweizer Bäcker, der ihnen die dazu benötigten Maschinen gespendet hat, realisiert werden. Während der Weihnachtszeit wird das Waisenhaus mit zusätzlichem Mehl unterstützt, da die Kinder die Bestellungen für selbstgemachte Panetone von der ganzen Stadt aufnehmen.

Natürlich lässt sich darüber streiten, wie das Geld am besten eingesetzt werden kann. Man versucht auch jeweils nachhaltige Hilfe zu leisten. Ich denke, dass das Geld bis jetzt gut eingesetzt wurde.

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei allen bedanken, die das Waisenhaus auf irgendeine Weise unterstützen und unterstützt haben. Die Kinder sind sehr dankbar, was sie mit jedem Lächeln in ihrem Gesicht zeigen.

Nun wünsche ich euch/Ihnen ganz schöne und fröhliche Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2014. Möge es ein Jahr voller Liebe und Gesundheit werden.

Herzliche Grüsse,
Natalie Good